Projekt: All lives matter

Findest Feminismus lustig, weil du's nicht so siehst
Doch wenn ich Max heißen würde, würd ich mehr verdien'n
Nura „Fair“

Dieser Auszug aus dem Rap „Fair“ von Nura verdeutlicht, dass Musik und auch andere Formen von Kunst eigene Meinungen oder Probleme in der Gesellschaft an Hörer*innen tragen und damit versuchen die Welt und die Menschen ein wenig zu ändern. Der Transfer von vorhandem Wissen und die Umsetzung dessen in eine künstlerische Darstellungsform war die Aufgabe des Projekts „All lives matter“, welches die Klasse 8.1 im Oktober 2021 im Rahmen des Deutschunterrichts durchführte. In dem Projekt wählten sich die Schüler*innen selbstständig eine Art von Diskriminierung, die sie genauer betrachten wollten und erstellten dazu ein eigenes künstlerisches Produkt (einen Rap, ein Theaterstück oder eine Fotostory), in dem sie ihre eigene Meinung bezüglich Diskriminierung zum Ausdruck brachten. Mithilfe des Internets, Büchern und Texten ermittelten sie die historischen (Hinter-)gründe, die Entwicklung sowie heutige Formen dieser Art der Diskriminierung und bildeten sich ein eigenes Urteil. In ihr künstlerisches Produkt übertrugen sie dann ihre eigene Meinung und die Message, die sie gerne an andere weitergeben mochten.

Während des Projekts wurde neben Meinungsunterschieden, welchen Zeit und Raum zum Austausch und zur Diskussion gegeben wurde, auch deutlich, dass viele der Lernenden bereits eine Art der Diskriminierung erfahren oder miterlebt hatten. Dies verdeutlicht, dass sich unsere Gesellschaft noch nicht von allen Stereotypen und Vorurteilen lösen konnte, um jeden einzelnen Menschen so zu akzeptieren wie er/sie/es ist.

Im Rahmen des Projekts entstand unter anderem folgender Text:

Gedicht
Was sexuelle Orientierung ist,
das frage ich mich.
Ob es ein Tabuthema war?
Ja, da bin ich ehrlich.
Hetero, homo oder bi,
zur Normalität gehörte es leider nie.
Verurteilt durch Rosalist,
doch nein, irgendwann endet die Frist.
Sie urteilen und hassen,
doch ob sie sich wirklich damit befassen?
Schwule und Lesben – das ist unsere Bezeichnung.
Jedoch benutzen sie sie als Beleidigung.
Freie Entscheidung ist es nicht,
doch einsehen wollen sie es nicht.
Voller Leid und Hass gehen wir durchs Leben,
mit der Frage, ob wir es überleben.
Ausgeschlossen und diskriminiert werden wir auch,
ob wir demonstrieren gehen – das sehen sie genau.
Das, was ich uns wünsche,
ein Leben ohne Angst und Schmerz
sowie voller Liebe und Herz.
(Jinane Azagough)

Zurück