Rote Karten gegen den Klimawandel

Die Schüler der Anne-Frank-Schule zeigen dem Klimawandel die Rote Karte. (Foto: Michael Kapp)
Die Schüler der Anne-Frank-Schule zeigen dem Klimawandel die Rote Karte. (Foto: Michael Kapp)

750 Grund- und Gesamtschüler sammeln am „Dreck-weg-Tag" im Stadtgebiet rund fünf Kubikmeter Müll

„Wir zeigen dem Klimawandel die Rote Karte“, hieß es am Donnerstag bei einer Aktion der Anne-Frank-Schule anlässlich des an diesem Tag weltweit organisierten Klimastreiks. Die Schüler hatten sich dazu im Anschluss an den diesjährigen „Dreck-weg-Tag“ der Raunheimer Schulen auf dem Stadtwerkegelände eingefunden. Zuvor waren dort die roten Müllsäcke abgeliefert worden, mit denen die Schüler rund um deren Bildungseinrichtungen sowie im Stadtgebiet Unrat gesammelt hatten.

Wir finden es richtig, dass sich die Schüler für den Klimaschutz einsetzen.
Petra Boulannouar, Schulleiterin

Andre Priebe, beim Städteservice Raunheim-Rüsselsheim für die Straßenreinigung zuständig, ging von rund fünf Kubikmeter Müll aus, den Grund- und Gesamtschüler am Vormittag im Stadtgebiet eingesammelt hatten. Am frühen Vormittag hatten sich dazu rund 360 Grundschüler und anschließend zeitversetzt zirka 390 Gesamtschüler mit Säcken und Gummihandschuhen auf den Weg gemacht. Vom Ergebnis her, sagte Priebe, sei bei dem „Dreck-weg-Tag“ diesmal deutlich weniger zusammengekommen. Priebe führte das auch darauf zurück, dass seit Monatsbeginn das von der Stadt Raunheim koordinierte „Schnelle Einsatzteam“ unterwegs ist.

Anders als in früheren Jahren, als der „Dreck-weg-Tag“ noch unter der Regie der Stadtwerke Raunheim lief, wird seit dem vergangenen Jahr darauf verzichtet, den Einsatz der Schüler mit einem Euro pro Nase zu vergüten. „Mit Blick auf die Rüsselsheimer Schulen“, erklärte Priebe, „wollen wir da keine Begehrlichkeiten wecken“. Stattdessen wurden die eifrigen Schüler mit heißen Würstchen und kalten Getränken belohnt. Spendiert hatten den Imbiss der Türkische Kultur- und Bildungsverein sowie der marokkanische Freundschaftskreis, dessen Mitglieder auch für die Ausgabe sorgten.

„Wir finden es richtig, dass sich die Schüler für den Klimaschutz einsetzen“, sagte Schulleiterin Petra Boulannouar über die von den Gesamtschülern gezeigten Roten Karten. Schüler, die bereit sind, ihre Aufgaben nachzuholen, dürften auch an den regelmäßigen Fridays-for-Future-Demonstrationen in den Nachbarstädten teilnehmen. „Der Klimawandel ist gefährlich, umweltfeindlich, tödlich und vor allem sehr, sehr teuer“, erklärte ein Mitglied der Schülervertretung bei der Protestaktion. Nur „unsere Generation kann daran noch etwas ändern“, hieß es. Am Donnerstag sollen sich auch Schüler der Anne-Frank-Schule am Klimastreik in Frankfurt beteiligt haben.

Erschienen am 21.09.2019 in der Main-Spitze
Autor und Foto: Michael Kapp

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